Titel: Auftakt zum Projekt Karg Campus Sachsen - Durchgängige Begabtenförderung von der Kita bis zum Abitur

Datum: 02.10.2020

Beschreibung:

Am Freitag, den 02.10.2020 gab es den offiziellen Startschuss für das Projekt Karg Campus, eine Kooperation zwischen der Karg-Stiftung und dem Freistaat Sachsen. Ziel ist es, die im Freistaat bereits gefestigten Strukturen der Begabtenförderung im gymnasialen Bereich um die frühe Bildung und die Primarstufe zu erweitern und damit eine durchgängige Begabtenförderung über die gesamte Schullaufbahn zu etablieren. Dazu werden in einer ersten Projektphase (2020-2023) Tandems aus Kitas und Grundschulen qualifiziert, um Kinder mit besonderen Begabungen zu erkennen und zu fördern sowie Übergänge zu gestalten. Die zweite Projektphase (2024-2026) zielt auf die Anbindung der Tandems an das bestehende Netzwerk im weiterführenden Schulbereich durch die Bildung von Tridems aus Kita – Grundschule – Gymnasium.

Sachsen mit klarem Bekenntnis zur Begabtenförderung

Eröffnet wurde die Auftaktveranstaltung mit Grußworten der beiden Kooperationspartner: Herrn Staatsminister für Kultus Christian Piwarz und Herrn Dr. Ingmar Ahl aus dem Vorstand der Karg-Stiftung. Gut zwei Jahre ist es her, dass Christian Piwarz im Rahmen der Veranstaltung zum 10jährigen Bestehen der Beratungsstelle zur Begabtenförderung (BzB) im Anschluss an die positive Rückmeldung der Karg-Stiftung zum sächsischen Weg der Begabungsförderung nach Verbesserungsmöglichkeiten fragte. Ingmar Ahl regte damals an, die frühkindliche Bildung, und damit die Kitas stärker in den Blick zu nehmen und in das System der Begabungsförderung zu integrieren. Aus dieser Idee wurde nun das Projekt Karg Campus Sachsen, das Elementar-, Primar- und Sekundarbereich miteinander verknüpft. Christian Piwarz betonte, dass die Bildungskarriere der Kinder und Jugendlichen als Einheit und im Sinne des lebenslangen Lernens zu betrachten sei. Er hoffe, das Projekt werde ein Vorreiter für die Umsetzung dieses Gedankens in die Praxis.

Sachsen und Karg-Stiftung führen lange gemeinsame Geschichte der Begabtenförderung fort

Ingmar Ahl knüpfte an die Vision eines begabungs- und potenzialgerechten Bildungssystems an, die Erich Kästner bereits 1949 in seinem Buch „Die Konferenz der Tiere“ zeichnete. Kästner hätte, so Ingmar Ahl, vermutlich seine Freude an der Idee des Projekts Karg Campus Sachsen, in dem Übergänge optimiert und Bildungsgerechtigkeit gestärkt werden sollen. Sachsen gehe aus Sicht der Karg-Stiftung mit  klarem Bekenntnis zur Begabtenförderung bundesweit voran.

Frau Dr. Heike Petereit (Leiterin BzB) blickte zurück auf die vorangegangene erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Karg-Stiftung und dem Freistaat Sachsen im Projekt GIFted, zeigte Perspektiven für das aktuelle Projekt auf und stellte die Tandems und Tridems der beteiligten Einrichtungen vor. Die Projektleiterin Dr. Nadine Seddig von der Karg Stiftung gab einen Überblick über Karg Campus Sachsen.

Förderung heißt Anregung

Herr Professor Thomas Trautmann von der Universität Hamburg gab mit einem unterhaltsamen und anschaulichen Vortrag Impulse zur Förderung junger Kinder. Er betonte, dass Begabung hoch individuell, als Potenzial zu verstehen und nicht mit Leistung gleichzusetzen sei. Um Begabungen zu fördern, brauche es Lernen anregende Strategien und Prinzipien.

Regionale Vernetzung zwischen den Tandems und Tridems als ein wichtiges Element des Projektes

Am Nachmittag tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter der am Projekt teilnehmenden Kitas und deren Träger, Grundschulen und Gymnasien aus den verschiedenen Regionen zu ihren Erwartungen und eigenen Ressourcen im jeweiligen Tandem und Tridem aus. Moderiert wurde die Begegnungsphase von Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle zur Begabtenförderung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Karg Stiftung sowie Vertreterinnen und Vertreter des Landesamtes für Schule und Bildung sowie des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus beteiligten sich ebenfalls an diesem Austausch.

Deutlich wurde, dass die Einrichtungen die Vernetzung untereinander als lohnend und wichtig erachten. Dabei wünschen sie sich einen wertschätzenden Austausch auf Augenhöhe, bei dem die Expertise aller Einrichtungsarten Berücksichtigung finden soll.  Neben dem fachlichen Input zur Diagnostik und Förderung besonderer Begabung erwarten die Beteiligten auch gegenseitiges regelmäßiges Feedback zum Projekt- und Arbeitsstand. Die Nachhaltigkeit des Projektes liegt den Teilnehmenden ebenfalls am Herzen. Dazu brauche es den Rückhalt des gesamten Kollegiums, um Ergebnisse des Projektes auch über den Förderzeitraum hinaus zu sichern und zu implementieren.

 

Die Pressemitteilung des SMK zur Veranstaltung lesen Sie bei Facebook oder bei Instagram.

Weitere Informationen zum Projekt Karg Campus Sachsen finden sich auf unserer Projektseite sowie auf den Seiten der Karg-Stiftung.

Christian Piwarz, Staatsminister für Kultus sieht die Bildungskarriere als Einheit und Teil des lebenslangen Lernens

Prof. Thomas Trautmann liefert in seinem Vortrag Ideen zur Förderung junger Kinder

Austausch im Leipzig-Tridem (ITE Mille Pattes e. V. – Pablo Neruda Schule – Reclam Gymnasium)

Austausch der beiden Tridems in der Region Bautzen (Tridem 1: Kinderhaus Spatzennest am Birkenwäldchen Görlitz – Grundschule Schöpstal – Geschwister-Scholl-Gymnasium Löbau; Tridem 2 [Radeberg]: Kita Baumhaus – Grundschule Radeberg Mitte – Humboldt-Gymnasium)

Austausch im Chemnitz-Tridem (Adelsberger Kinderhaus EVALU – Grundschule Adelsberg – Kepler Gymnasium)

Austausch im Dresden-Tridem (Villa Pat’s Freunde – 39. Grundschule – Gymnasium Dresden Plauen)

Dr. Ingmar Ahl im Gespräch mit Andreas Känner (Schulleiter Humboldt-Gymnasium Radeberg)

 

Ideensammlung

 

Projektleiterin Dr. Nadine Seddig (Karg-Stiftung) und Dr. Heike Petereit vor den Ergebnissen eines der Projekt-Tridems

 

zurück zur Liste

Zum Seitenanfang